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• In staub- und schmutzgefährdeter Umgebung ist eine regelmäßige Kontrolle und Wartung, insbesondere der
Anschlussklemmen und Isolatoren, unbedingt erforderlich um eine Kriechwegebildung zwischen
potentialführenden Teilen untereinander und/oder zum Schutzleiter/Erde zu verhindern.
• Die im Datenblatt angegebenen maximalen Temperaturen (incl. Eigenerwärmung), Spannungen, Ströme,
Leistungen, thermische Widerstände, Frequenzen, Entladezeiten und Schalthäufigkeiten sind einzuhalten.
• Für ausreichende Abführung der Verlustwärme (Belüftung, Kühlung) oder im Fehlerfall austretende Gase
und Flüssigkeiten ist Sorge zu tragen. Geforderte Mindestabstände z. B. zu Wärmequellen sind einzuhalten.
• Angegebene Drehmomente für elektrische Anschlüsse und Befestigungselemente sind einzuhalten.
• Mechanisch oder elektrisch beschädigte, undichte oder anderweitig vorgeschädigte Kondensatoren dürfen
nicht eingesetzt oder weiterverwendet werden.
• Vorhandene Schutzeinrichtungen der Kondensatoren dürfen nicht manipuliert, entfernt oder in ihrer Funktion
beeinträchtigt werden.
IV. Schutzeinrichtungen
• Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die bekannten internen Schutzeinrichtungen:
Schutzeinrichtung / Schutzmechanismus Anwendungsbereich
PEC PFC AC
Ohne Schutzeinrichtung X
Ausschließlich Selbstheilung X X X
1)
Einzeln oder in Kombination
Verbesserte Selbstheilung X
2)
Überdruckunterbrecher X X X
Überdruckschalter X X X
Überdruckventil X X
Verstärktes Gehäuse X X
Segmentierter Film X X X
Wickelsicherung X X SAFETY RECOMMENDATIONS
Tabelle 1: Überblick über die bekannten internen Schutzeinrichtungen und Anwendungsbereiche
1) Selbstheilung kennzeichnet die Kondensatortechnologie. Selbstheilfähigkeit stellt noch keinen Schutzmechanismus dar!
2) Verbesserte Selbstheilung als Schutzmechanismus setzt voraus, dass die Schutzfunktion in einem gesonderten Test praktisch nachgewiesen wurde.
Allerdings stellt auch eine verbesserte Selbstheilung keine z.B. mit einem Überdruckschalter vergleichbare Schutzeinrichtung dar, sondern reduziert lediglich
signifikant die Ausfallwahrscheinlichkeit.
• Interne Schutzeinrichtungen bieten einen Basisschutz bei bestimmten inneren Fehlern, Alterungs-
erscheinungen und Überlastfällen. Vorhandene Schutzeinrichtungen der Kondensatoren dürfen nicht
manipuliert, entfernt oder in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
• Interne Schutzeinrichtungen sind allein nicht ausreichend, um alle im Fehlerfall denkbare Gefahren
abzuwenden. Die so genannte Selbstheilfähigkeit darf nicht mit Ausfallsicherheit gleichgesetzt werden.
• Die meisten internen Schutzeinrichtungen können die Spannung nur innerhalb des Kondensators
unterbrechen. Sie sind keine Sicherungen im klassischen Sinne wie Leitungs- oder Geräteschutz-
sicherungen, die die Spannung vor dem fehlerhaften Anlagenteil unterbrechen.
• Es ist empfehlenswert interne Schutzeinrichtungen durch externe Schutzeinrichtung zu ergänzen wie z. B.:
− Kurzschlussschutz durch Sicherungen oder Leistungsschalter /Schutzrelais
− Überlastschutz für Grund- und Oberschwingungen mittels Strommessung
− Unsymmetrieschutz
− Temperaturüberwachung
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